Sobald ein Land eine Verfassung erhält, bedeutet das, dass es die Türen weit für die Kultur öffnet. Und durch diese offenen Türen treten als erste Vertreter der Kultur die Geldinstitute ein – und erst dann alles andere.

So war es auch mit Montenegro. Sobald ich hörte, dass es eine Verfassung bekommen würde, wusste ich, dass man auch eine Nationalbank gründen müsste. Und sie wurde gegründet.

Wie für alles andere wandte sich Montenegro auch für die Bank an „unser brüderliches Serbien“, damit es fertige Leute schickt, die die Bank ins Leben rufen könnten. Und wie ich höre, wird einer von unseren dorthin gehen, um Direktor dieser Bank zu werden. Aber ich meine, das ist sehr wenig. Wenn wir einen brüderlichen Dienst erweisen wollen, müssen wir ihn entweder vollständig erweisen oder gar nicht.

Um die montenegrinische Bank ins Leben einzuführen, müsste man dorthin nicht nur einen Direktor schicken, sondern auch einige Akzeptanten und Bürgen. Die Akzeptanten sollen schön Geld aufnehmen mit Unterschriften, zur Frist nicht bezahlen, wie es schon Sitte ist, damit die Wechsel protestiert werden, zur Vollstreckung kommen, sodass die montenegrinischen Brüder in der Praxis den ganzen Ablauf sehen und sich schön von uns älteren Brüdern belehren lassen.

So aber, ohne diese notwendige Praxis – wie soll diese Bank arbeiten? Ich weiß es einfach nicht und kann es mir kaum vorstellen.

Also will ich euch gerade sagen, wie ich mir die Arbeit in dieser zukünftigen Montenegrinischen Bank vorstelle.

Zum Beispiel: Špira Cuca ist in Not geraten. Ein Held wie kein anderer in seinem Stamm, berühmt unter den Cucas, bekannt auch in den übrigen Stämmen, wenige sind ihm ebenbürtig, und sein einziges Manko ist, dass er immer pleite ist. Aber es entspricht weder seiner Ehre noch seinem heldenhaften Stolz, ständig so pleite zu sein.

Er überlegt, überlegt so, und eines Morgens seufzt er so tief, dass er mit diesem Seufzer die ganze Morača einsaugen könnte, seufzt und spricht:

„Schlimmeres Elend als pleite zu sein gibt es nicht!“ Dann greift er nach seinem Kampfjatagan, geht nach Cetinje und stürmt wie eine Lawine in die Bank.

„Guten Tag, ihr Söhne der Bank.“

„Willkommen zur guten Stunde!“ singt ihm der Kassierer durch das Kassiererloch entgegen.

„Wenn es zur guten Stunde wäre, wäre es halb so schlimm. Aber ich komme zur schlechten Stunde.“

„Was ist denn, Špiro?“

„Gib mir ein wenig Geld?“

„Und wofür soll ich dir das geben?“

„Na, hier für diesen Jatagan. Unten auf dem Markt sagten mir diese Halunken, dass du mir Geld für diesen Jatagan gibst.“

„Kann sein, Špiro, kann sein. Hier, lass den Jatagan hier als Pfand, und ich gebe dir eine Fiorino.“

„Was sagst du, Nichtsnutz – nicht mehr als eine?“

„Das, was ich dir sage!“

„Weißt du überhaupt, dass das der Jatagan von Špira Cuca ist?“